Historie

Die Schule am Marquardplatz hat eine bewegte Vergangenheit.

St. Lorenz Mittelschule

Als die Lübecker Vorstadt Anfang des 20. Jahrhunderts immer dichter besiedelt wurde, beschloss die Bürgerschaft im Jahr 1903, hier auch eine Mittelschule zu errichten. Die Bauzeit betrug nur ein Jahr, sodass die St. Lorenz-Mittelschule für Mädchen und Knaben am 17.10.1904 eröffnet werden konnte. Die Baukosten betrugen 330000 Reichsmark.

11 Lehrkräfte beschulten 238 Schülerinnen und Schüler in 8 Klassen.

Im vorderen Teil zum Marquardplatz befand sich die Mädchenmittelschule und im Seitenflügel  zur Marquardstraße die Knabenmittelschule.

Die Geschlechter wurden nicht nur im Schulgebäude getrennt voneinander beschult, auch auf dem Schulhof war eine Mauer gezogen, damit die Mädchen und die Jungen ihre Pausen nicht gemeinsam verbrachten.

In beiden Weltkriegen wurde das Schulgebäude zeitweise als Lazarett genutzt und die Schulgemeinde musste in Ausweichräumlichkeiten umziehen.

Einer der berühmtesten Schüler war Willy Brandt, der von 1969 bis 1974 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war.

Bernt-Notke-Realschule

1934 erhielt die Schule den Namen Bernt-Notke-Mittelschule. Der Namensgeber war ein berühmter Maler und Bildhauer, der in Lübeck wirkte und hier auch im Jahre 1509 verstarb.

1966 wurde die Bezeichnung Mittelschule durch Realschule ersetzt und ab 1972 wurden erstmalig Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet.

Über die Jahre erfolgten diverse Sanierungs- und Ausbauarbeiten. 1995 wurden die Elektrik, die Heizungsanlage und alle Rohrleitungen erneuert und alle Räumlichkeiten erhielten neue Fußböden und einen Anstrich. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 2,4 Millionen DM.

Julius-Leber-Schule

Im Schuljahr 2010/2011 wurden die Realschule und die Brockesschule (Grund- und Hauptschule) zusammengelegt. Die neue Schule hieß übergangsweise Grund- und Gemeinschaftsschule St. Lorenz Nord, bis der von der gemeinsamen Schulkonferenz gewählte Name, Julius-Leber-Schule, vom Land genehmigt wurde.

Ab dem Schuljahr 2019/2020 wurde die JLS eine der ersten Perspektivschulen des Landes Schleswig-Holstein und erhält über einen Zeitraum von 5 Jahren einen Betrag von insgesamt 1,5 Mio. Euro für qualitative Bildungsarbeit, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen soll.

Ab 2020 wurde das Gebäude am Marquardplatz grundlegend saniert. Die Arbeiten kosteten zwar stattliche 12,8 Millionen Euro, dafür erstrahlt das Gebäude seit 2023 aber wieder in neuem Glanz.

Seit dem Schuljahr 2023/2024 sind die Grund- und die Gemeinschaftsschule organisatorisch wieder voneinander getrennt. Die Gemeinschaftsschule trägt weiterhin den Namen Julius-Leber-Schule.

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